Die Frage, ab wann man eine Patientenverfügung benötigt und wer genau diese benötigt, lässt sich nicht eindeutig beantworten, da es eine Ermessenssache jeder Person selbst ist. Fakt ist allerdings, dass man mit einer Patientenverfügung bereits im Vorfeld regeln kann, ob man im Falle einer Krankheit oder nach einem Unfall mit dem Behandlungsplan einverstanden ist, welche Maßnahmen durchgeführt werden sollen und welche nicht. Ärzte sind dazu verpflichtet diesen Angaben folge zu leisten und nur Maßnahmen durchzuführen, wenn diesen in der Patientenverfügung nicht eindeutig widersprochen wurde.
Die Patientenverfügung ist keine Pflicht
Niemand ist dazu verpflichtet, eine Patientenverfügung zu erstellen. Für den Fall, dass keine Patientenverfügung erstellt ist, handeln die behandelnden Ärzte nach den gesetzlichen Vorgaben. Ärzte werden demnach versuchen, das Leben eines Patienten möglichst lange zu erhalten, und sei es auch durch den Einsatz von lebenserhaltenden Maschinen. Ob man in solche Entscheidungen bereits im Vorfeld eingreifen möchte und ob man bereits jetzt schon bestimmte Maßnahmen ablehnen will, ist demnach eine Entscheidung, die jeder für die selbst treffen muss.
Wie geht man mit der Extremsituation um?
Um sich mit dem Thema der Patientenverfügung etwas vertrauter zu machen, kann man im Kopf einmal das Extremszenario durchspielen. Durch einen Unfall oder eine Krankheit, ist niemand davor gefreit irgendwann mal auf einer Intensivstation zu landen und nicht mehr in der Lage zu sein, eigene Entscheidungen zu treffen. Je nach Schwere ist man dann gegebenenfalls an Maschinen angeschlossen oder wird künstlich ernährt. Das kann sich über Monate, gar Jahre erstrecken. Ob man aus einer solchen Extremsituation wieder in ein normales Leben zurückkehren kann, ist oft nicht so leicht zu beurteilen. Insofern das Gehirn nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, bestehen durchaus Chancen dazu. Wenn das nicht gelingt, liegt man vermutlich jahrelang im Siechtum als Wachkomapatient. Wer diese Extremsituation mal im Kopf durchspielt, findet vielleicht einen Weg sich mehr mit dem Thema der Patientenverfügung zu beschäftigen.
Die Patientenverfügung erstellen
Wer sich bereits sicher ist, dass er im Falle einer solchen Extremsituation einen Einfluss nehmen möchte, der sollte direkt eine Patientenverfügung erstellen. Grundsätzlich ist dies eine freies Schriftstück, welches ausgedruckt und unterschrieben werden muss. Nur dann ist eine Patientenverfügung gültig. Im Internet findet man zahlreiche Vordrucke dafür. Inzwischen gibt es aber auch Anbieter, bei denen man die Patientenverfügung online erstellen kann. Mittels einem QR-Code können dann sogar Ärzte und das Pflegepersonal auf die Patientenverfügung zugreifen. Es gab schon einige Fälle, in denen eine Patientenverfügung zu spät vorgelegt wurde und die Ärzte schon Maßnahmen eingeleitet hat, obwohl dies nicht der Wunsch des Patienten war. Onlineanbieter lösen dieses Problem inzwischen sehr innovativ und sicher.
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