Planen Sie auszuwandern und benötigen eine beglaubigte Übersetzung in Englisch für das Standesamt, Ihre Arbeitsstelle oder für Ihren zukünftigen Studienplatz? Nicht nur Privatpersonen, sondern auch immer mehr international tätige Unternehmen bedienen sich der Hilfe eines beeidigten Übersetzers für ihre Rechtstexte.
Die Position des Übersetzers – eine verantwortungsvolle Aufgabe
Nicht jeder Übersetzer ist auch befugt, eine beglaubigte Übersetzung anzufertigen. Der Beruf des „beglaubigten Übersetzers“ ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden, die gerade einmal 3 % der in Deutschland ansässigen Übersetzer erfüllen. Zu diesen Voraussetzungen zählt ein Kompetenznachweis in Form eines Übersetzerdiploms oder einer staatlich anerkannten Prüfung. Außerdem muss laut §189 GVG eine Vereidigung vor dem Landgericht oder dem Oberlandesgericht erfolgen. Angehende Übersetzer werden in diesem Prozess zur Verschwiegenheit und Gewissenhaftigkeit ihrer Tätigkeit verpflichtet. Finden Sie Ihren Experten unter bohemian-dragomans.com.
Der Bestätigungsvermerk und die Bestandteile der beglaubigten Übersetzung
Am Ende seiner Tätigkeit setzt der Übersetzer seine Unterschrift zusammen mit dem Stempel unter das Dokument. Außerdem muss der Übersetzer erkennen lassen, dass es sich um eine Übersetzung handelt und in welcher Sprache das Originaldokument verfasst worden ist. Der Übersetzer muss sich am ursprünglichen Layout orientieren. Nach Ausstellung der Übersetzung erhält diese den gleichen Stellenwert wie das Originaldokument und ist als offizielle Urkunde anzusehen. Ausschließlich die beglaubigte Kopie ist vor Behörden und Ämtern zulässig. Kopien sind nicht rechtskräftig und besitzen daher keine Gültigkeit. Sofern es sich nicht um Ausnahmen handelt, besitzen diese Übersetzungen eine uneingeschränkte Gültigkeitsdauer. Die Preise für beglaubigte Dokumente ergeben sich nach individuellen Faktoren. Allerdings können bei Zeugnissen für die Sprachkombination Englisch/Deutsch bereits Kosten von ca. 100 Euro anfallen.
Übertragung von Rechtstexten – eine besondere Herausforderung
Wie lautet die korrekte Übersetzung des deutschen Begriffes“ Rechtsgeschäft“ in der englischen Sprache? Nimmt man Google zu Hilfe, wird einem der Begriff „legal transaction“ vorgeschlagen. Für deutsche Juristen wäre diese Definition eine ungenügende Aussage, da sich die englische Entsprechung nicht an der deutschen orientiert.
Rechtstexte stellen besonders hohe Anforderungen an den Übersetzer. In dieser Funktion beeinflussen sie das Rechtsleben maßgeblich, was bei großzügiger und ungenauer Übersetzung gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Rechtstexte aus den unterschiedlichsten Kulturen müssen auch richtig interpretiert und die Fachterminologie korrekt angewandt werden. Eine grundlegende Herausforderung besteht daher nicht in der fachlich korrekten Übersetzung, sondern in der Interpretation und schließlich ihrer Anwendung in der Praxis.
Eine weitere Herausforderung betrifft die Textsorte. Handelt es sich um kulturspezifische Textsorten, wofür es im Englischen keine Entsprechung gibt (oder umgekehrt), dann muss der Text anhand seiner beabsichtigten Ziele, seiner Wirkung und seiner Handlungsweisen in seiner korrekten Bedeutung übertragen werden. In dieser Hinsicht spielt nicht nur die kulturspezifische Textsorte eine wesentliche Rolle, sondern auch die verschiedenen Denk- und Argumentationstechniken, die Verwendung von sprachlichen und stilistischen Mitteln muss berücksichtigt werden.
Für die Sprachkombination Englisch/Deutsch gibt es in Deutschland Übersetzer wie Sand am Meer. Entsprechend niedrig sind die Verdienstmöglichkeiten oder entsprechend hart ist der Einstieg in die Selbstständigkeit. Übersetzer, die beglaubigte Übersetzungen anfertigen dürfen, nehmen hier eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu normalen Übersetzern ist hier eine adäquate Ausbildung und ein anschließender Eid zwingende Voraussetzung. Berücksichtigt man die Herausforderungen, die sich insbesondere in Bezug auf Rechtstexte ergeben, sind die höheren Kosten, die hier entstehen, durchaus gerechtfertigt.
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